Die Dracheninsel ist ein geheimnisvoller Ort, voller Gefahren aber auch voller Schätze und Reichtümer. Letzteres ist das Ziel der Mitspieler, welches sie allerdings nicht alleine erreichen können, sondern ausschließlich zu zweit. Nicht immer aber wird anschießend fair geteilt! Klar, dass da Konflikte vorprogrammiert sind.
Die runden Geländeplättchen werden vor Spielbeginn auf die entsprechend markierten Stellen des Spielplanes gelegt, über sie treten die Spieler beginnend bei ihren Schiffen am Spielfeldrand, ihre Reise zu Ruhm und Reichtum an. In der Spielplanmitte befindet sich der Drachenhort, in dem immer wieder Schätze (2 Münzen) zu finden sind, die im Laufe des Spiels immer wertvoller ausfallen. Anfangs liegen dort die beiden Münzen mit den niedrigsten Werten.
Die Karten werden gut gemischt und je 6 an die Spieler verteilt. Der Spieler am Zug kann nun eine oder mehrere dieser Karten ausspielen, meistens um Geländeplättchen betreten zu können und so dem Drachenhort näher zu kommen bzw. von dort den Rückweg anzutreten.
Karten mit grünem Hintergrund sind Ereigniskarten, die nur in bestimmten Situationen gespielt werden dürfen. Mit ihnen kann man seinen Konkurrenten das Leben ganz schön schwer machen oder die Attacken derselben abwehren. Sie verschaffen einem Vorteile bei der Bewegung, erlauben das Umlegen von Landschaftsplättchen oder das Ein- bzw. Versetzen von Drachen, die Landschaftsfelder blockieren. Manchmal kann man den Zug des aktiven Spieler auch schneller als diesem lieb ist beenden.
Wer also voran kommen will, muss neben Ereigniskarten auch passende Geländekarten ausspielen, außer für die Geländeart in seiner Farbe, die darf man "kostenlos" betreten. Am Ende des Zuges füllt der aktive Spieler seine Kartenhand wieder auf und der nächste Spieler kommt an die Reihe.
Natürlich darf man auch passen, d.h. keine Karte(n) ausspielen und keinen Zug ausführen, und dafür beliebig viele Handkarten austauschen.
So richtig interessant wird es, wenn ein Spieler den Drachenhort erreicht. Dort endet dessen Zug und sobald ein zweiter Spieler dazukommt, können diese gemeinsam den Rückweg zu einem der Boote der Beiden antreten. Darüber sollten sich die Spieler schon einigen, sonst endet der Rückweg in einem wilden hin- und zurückziehen, da immer der aktive Spieler die Zugrichten für beide bestimmt (Die Hanse läßt grüßen!).
Doch das ist nicht immer einfach, denn in dessen Boot der Schatz gebracht wird, der entscheidet ob er teilen will oder nicht. Früher oder später wird da ein gegebenes Wort auch mal gebrochen! Ansonsten wird aber redlich geteilt, jeder bekommt eine der gleichwertigen Münzen.
Mit einigen Ereigniskarten, den sog. "Untreue-Karten", kann man das teilen umgehen. Spielt der Spieler, in dessen Boot der Schatz gebracht wurde, eine dieser Karten, kann der beteiligte Mitspieler seinerseits mit einer solchen Karte reagieren. Derjenige, der die letzte Untreue-Karte spielt, bekommt den gesamten Schatz.
Doch der Weg zurück zu einem Boot ist gefährlich, die Mitspieler werden sicherlich nicht tatenlos zusehen. Zieht ein dritter Spieler zu dem Duo, kann er einen der beiden Schatzträger zu dessen Boot zurückschicken und den freigewordenen Platz übernehmen.
Wurden alle Schätze eingesammelt und zu den Booten gebracht, endet das Spiel. Der reichste Schatzsucher gewinnt das Spiel.
Die Dracheninsel ist ein Spiel, dass man möglicherweise unterschätzt. Zwar halten sich die taktischen Möglichkeiten sehr in Grenzen und das Kartenglück kann schon mal voll durchschlagen, trotzdem (oder gerade deswegen?!) ist es ein familientaugliches Spiel das in "richtiger" (es sollten keine nachtragenden Mitspieler dabei sein) und voller Besetzung so richtig Spass machen kann. Durch die von Mal zu Mal wertvoller werdenden Schätze bleibt das Spiel lange offen und es ist für einen stetig steigenden Spannungsbogen gesorgt.
Vielen Dank an Amigo für das Rezensionsexemplar!
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