Bauboom auf der ganzen Welt. In den Großstädten Sydney, New York (der älteste Stadtteil gab den Namen für dieses Spiel), Frankfurt, Honkong, Sao Pulo und Kairo stehen Grundstücke in den Innenstädten leer. Jede Stadt ist auf dem Spielplan durch ein 3 x 3 Felder Raster dargestellt. Möglichst viele Hochhäuser sollen errichtet werden, die Frage ist nur, ob jeder sein eigener Architekt sein will, oder ob man lieber beim Mitspieler einsteigt, um dessen Turm zu übernehmen. Wer durch taktisch kluges Bauen die meisten Punkte ergattert, hat am Ende die Nase vorn.
45 Grunstückskarten und 100 Bausteine in vier Farben und vier Größen sind das hauptsächliche Baumaterial und werden durch einen Startspieler-Stein und den Spielplan ergänzt.
Vor jeder Runde sortiert man 6 Bauteile aus seinem Fundus aus (bei 3 Spielern 4 Häuser), die in der bevorstehenden Spielrunde verbaut werden sollen. Die vier Karten, die jeder Mitspieler auf der Hand hat, werden nach jeder Ablage ergänzt. Auf jeder dieser Karten ist ein "Bauplatz" mit 3 x 3 Feldern dargestellt, wobei ein Feld davon besonders markiert ist. Auf diesem Feld darf der jeweilige Baumeister aktiv werden. Je nach Sitzposition am Tisch gibt mir daher die ausgespielte Karte einen anderen Punkt für die Bebauung der Städte vor (außer das mittlere Feld ist markiert). Pro Runde wird nacheinander eine Karte ausgespielt und analog dazu ein Baustein auf dem Spielplan abgelegt.
Bauteile gibt es von 1 bis 4 Geschossen. Für das Bauen ist es egal, ob ein "Vier-Stockwerk-Stück" oder ein "Einer" verwendet wird, für die Mehrheitsbestimmung innerhalb eins Hochhauses ist aber die Anzahl der einzelnen Etagen maßgebend. Falls gewählte Bauplätze schon besetzt sind, kann der eigene Stein auf den bereits bestehenden Turm gesetzt werden. Voraussetzung ist allerdings, daß mit diesem aufgebauten Stein die Mehrheit der Etagen im Turm erzielt wird (oder zumindest mit einer bestehenden Majorität gleichgezogen wird). Sind alle Bauteile einer Runde verbaut erfolgt die Abrechnung:
1. Der höchste Turm auf dem Plan erhält 3 Punkte.
2. Die einfache Mehrheit an bebauten Plätzen in einer Stadt zählt 2 Punkte pro Stadt für den Spieler
3. Jeder eigene Turm wird mit einem Punkt belohnt.
Nach vier Runden ist das Spiel zu Ende, der Spielstand wird nochmals abgerechnet und der Baumeister mit den meisten Punkten auf der Zählleiste gewinnt.
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, die zum Sieg führen. Dabei kann man in einzelne Bauwerke investieren, durch die Mehrheitsformel fallen dadurch manche Mitbauer unterwegs aus. Oder man geht in die Fläche und schafft sich Majoritäten. Oder...wieder einmal wird einem alle Taktik durch die Mitspieler über den Haufen geworfen. Manhattan ist ein Setz- und Legespiel, das von Anfang an fesselt. Die Entscheidungsvielfalt kann einen schon schier zur Verzweiflung treiben. Baue ich in einer Stadt flächendeckend, blockiere ich ein entstehendes Hochhaus für den Gegner, bekomme ich in den nächsten Runden die dringend benötigte Karte auf die Hand, wie sichere ich die meisten Punkte (gerade hier bekommt man oft eigene Berechnungen über den Haufen geworfen)? Eine letztendlich einfach Regel für ein über viele Runden fesselndes Spiel.
Vielen Dank an Hans im Glück für das Rezensionsexemplar!
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