Da denkt man am Südpol sei nichts los, da viel zu kalt, und dann kommt das Spiel Packeis am Pol, die regeltechnisch unveränderte Neuauflage von Pingvinas (Bambus Spieleverlag) von Phalanx Games, daher und zeigt auf wie hitzig es in den kalten Bereichen der Südhalbkugel zugehen kann.
Das Spiel hat keinen Spielplan, der entsteht durch das Auslegen von 60 sechseckigen Eisschollen, auf denen 1, 2 oder 3 Fische zu sehen sind, jedes mal aufs Neue. Auf diese Fische machen die Spieler in der Gestalt von Pinguinen Jagd, die zu Beginn auf Eisschollen mit einem Fisch eingesetzt werden. Kommt ein Spieler an die Reihe, darf er einen seiner Pinguine in eine beliebige Richtung in gerader Linie beliebig weit bewegen, solange keine Pinguine im Weg oder Lücken im Eis sind, denn das beendet den Zug spätestens. Ein Pinguin darf während seines Zuges nicht abbiegen.
Löcher und Spalten im Eis entstehen dadurch, dass der aktive Spieler die Eisscholle, auf der sein Pinguin den Zug begonnen hat, vor nehmen sich ablegen darf und so vermindern sich nicht nur die Eisschollen sondern auch die Zugmöglichkeiten immer mehr. Die Anzahl der Fische auf den Eisschollen, die sich vor den Spielern im Laufe des Spiels ansammeln, entspricht dann auch der Anzahl der Siegpunkte bei Spielende.
Das Spiel endet, sobald kein Pinguin mehr ziehen kann und Sieger ist derjenige, der die meisten Fische auf seinen Eisschollen hat.
Einfachste Regeln und Taktik pur, ohne jedes Glückselement, Spielerherz was willst du mehr? Die Neuauflage von Phalanx ist zwar nicht so toll ausgestattet wie die limitierte Erstauflage des Bambus Verlages, aber das Spiel ist und bleibt ein Hammer und ist jetzt nicht nur günstiger sondern überhaupt wieder erhältlich. Einzig das Herausnehmen einzelner Schollen mitten aus der Auslage gestaltet sich etwas "fummelig" und kann schon mal zum leichten Verrutschen der Auslage führen. Das ist zwar lästig, insbesondere wenn man an das Spiel Mesopotamien denkt und wie clever dort das Verrutschen des variablen Spielplans verhindert wird.
So viel Fisch, so wenig Zug, das umschreibt wohl am besten das Gefühl der Spieler wenn sie am Zug sind, insbesondere am Anfang des Spiels. Zwar ist bei Spielbeginn noch mit so ziemlich jedem Pinguin fette Beute möglich doch schon jetzt gilt es auf die Züge der Gegner zu achten. Schnell ist man ins Abseits gedrängt und der punkteträchtigste Zug ist nicht immer der beste Zug.
Am taktischten ist es, wie so oft, zu zweit, aber auch zu mehreren bleibt es ausreichend taktisch und spannend, wenn auch die Unwägbarkeiten mit zunehmender Spielerzahl immer weiter ansteigen.
Die recht kurze Spieldauer macht sofort Lust auf eine weitere Runde! Packeis am Pol ist ein Spiel, bei dem wohl kaum keiner von einem Fehlkauf sprechen wird.
Vielen Dank an Phalanx Games für das Rezensionsexemplar!
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