Im Zeitalter der elektronischen Post ist für viele Online-User die klassische Briefpost schon undenkbar, wie soll man sich da gedanklich in die Anfänge des Postransport im "Wilden Westen" zurückversetzen können?
Doch genau in diese Zeit versetzt das Spiel Pony-Express die bis zu 6 Mitspieler!
Nur die schnellsten Pferde und die besten Reiter wurden für diese zum Teil gefährlichen Posttransporte ausgewählt, da drängt es sich gerade zu auf, Wetten darauf abzuschließen, welcher Reiter als erstes sein Ziel erreicht!
Doch bei Pony-Express geht es nicht nur ums Wetten. Die Spieler führen das/die Pferde, auf die sie mehr als alle anderen gesetzt haben, durch das Wettrennen nach Santa Fe.
Das Spiel ist daher auch in zwei Spielabschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt werden Wetten abgeschlossen und Bewegungskarten auf die beteiligten Pferde verteilt, im zweiten Spielabschnitt bestreiten die Pferde mittels ihrer Bewegungskarten das Wettrennen nach Santa Fe. Nach Abrechnung und Verteilung der Gewinne (und ggf. auch Verluste) steht der Sieger fest.
In der ersten Spielhälfte liegen die 7 Pferdekarten offen aus, jedem Pferd ist bereits eine Bewegungskarte mit einem Wert zugeordnet, wodurch sich eine gewisse Favoritenreihenfolge ergibt, die Auswirkungen auf die Wettquoten hat (wer auf den Favoriten setzt kann natürlich weniger gewinnen als derjenige, der auf den Sieg eines Außenseiters bietet!).
Doch im Verlaufe der Bietrunden werden den Pferden weitere (max. 7) zugeordnet, denn wer an die Reihe kommt macht einen Wetteinsatz und legt eine Bewegungskarte zu einem der Pferde. Jede ausgespielte Bewegungskarte hat Auswirkungen auf die Favoritenrolle und damit auf die Wettquoten.
Sind alle Wetten plaziert und jedes Pferd mit 7 Bewegungskarten ausgestattet werden die Pferdekarten, mit samt den dazugehörigen Bewegungskarten an die Spieler verteilt (wer am meisten auf ein Pferd gesetzt hat, darf dieses auch im Rennen führen).
Das Rennen selbst verläuft dann recht einfach. Wer am Zug ist, spielt für sein(e) Pferd(e) eine Bewegungskarte aus und darf, je nach Wert der Karte, eine gewisse Anzahl von Feldern in Richtung Ziel vorrücken. Diese Zugweite kann man dann noch durch einen "riskanten Reitstil" aufbessern, doch da kommt dann der Glücksfaktor in Form eines Würfels ins Spiel.
Doch dieser Glücksfaktor hält sich in Grenzen. Je höher der Wert der ausgespielten Bewegungskarte, desto wahrscheinlicher gelingt der riskante Reitstil.
Desweiteren ist dann noch das Feld, von dem ein Pferd seinen Zug beginnt u. U. entscheidend. Wer eine Karte in der Farbe des Startfeldes des Pferdes ausspielt darf ein Feld weiter ziehen.
Sind alle Bewegungskarten ausgespielt, werden alle Karten wieder auf die Handgenommen und weiter geht's.
Sobald die ersten drei Pferde das Ziel erreicht haben, endet das Spiel. Die Gewinne gemäß der Wettquoten werden ausbezahlt und der Sieger steht fest!
Kein "Reißer" aber ein solides Spiel. Wer Wettspiele im Stile von Greyhounds mag, dem wird auch Pony-Express gefallen, wenngleich meines Erachtens Greyhounds doch noch deutlich besser ist.
Vielen Dank an Abacus Spiele für das Rezensionsexemplar!
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